Shopfitters auf neuen Wegen


Bei schönstem Wetter trafen sich die Teilnehmer auf der Seeterrasse des «Waldstätterhofs» in Brunnen SZ.


Bei schönstem Wetter trafen sich die Teilnehmer auf der Seeterrasse des «Waldstätterhofs» in Brunnen SZ.
Ladenbau. Mit Blick in die Zukunft fand letzte Woche die Generalversammlung der VSSM-Fachgruppe Swiss Shopfitters statt. Neben der eindrücklichen Besichtigung der Firma Victorinox gab es eine wichtige verbandspolitische Entscheidung zu treffen.
Die Ladenbauer – Swiss Shopfitters genannt – hielten ihre diesjährige Generalversammlung letzten Donnerstag in Brunnen SZ ab. Nach dem Begrüssungsapéro auf der Seeterrasse des «Waldstätterhofs» ging es zur Besichtigung der Firma Victorinox. Abschliessend folgte der offizielle Teil der Veranstaltung mit den statutarischen Geschäften.
Die Besichtigung der Schweizer Messerfabrik Victorinox in Ibach SZ brachte selbst die erfahrenen Ladenbauer zum Staunen. Der Einsatz der rund 800 Mitarbeiter und die vorbildlichen Führungsstrukturen gaben etlichen Gesprächsstoff unter den Geschäftsführern. Alle Arbeitsschritte werden mit einer erstaunlichen Präzision durchgeführt, und viele Arbeiten sind abhängig von der Kompetenz und dem Einsatz der Mitarbeitenden. So wird zum Beispiel das Abziehen der Klinge bei jedem Küchenmesser von Hand ausgeführt. Die Toleranzen dieser Handarbeit liegen bei zirka einem Zehntelmillimeter. Den Zusammenbau der Sackmesser überlässt die Firma ausschliesslich den weiblichen Mitarbeiterinnen. Männer hätten bei dieser Arbeit gemäss Aussage der Victorinox-Verantwortlichen keine Chance, in puncto Fehlerquote und Zeitbedarf mitzuhalten. Bei einigen Gesprächen spürte man die Offenheit der Ladenbauer, mögliche Verbesserungsansätze im eigenen Betrieb einzubringen.
Die ordentlichen Geschäfte wurden schnell durchlaufen. Positive Bilanz, genehmigter Revisorenbericht, gleichbleibende Mitgliederbeiträge und die obligate Studienreise im Oktober 2015; all diese Traktanden gaben keinen Anlass zu Diskussionen. Das vor drei Jahren lancierte Gütesiegel für Ladenbauer wird von der Fachhochschule Nordwestschweiz in einer Bachelorarbeit weiterentwickelt und an der nächsten GV präsentiert. Die seit Juni 2014 laufende Mitgliedschaft beim deutschen Verband DLV Netzwerk Ladenbau wird auch 2015 weiterbestehen bleiben.
Zum letzten Traktandum, der vorgeschlagenen Lösung vom VSSM, benötigte es einige einleitende Ausführungen. «Seit der Gründung der Fachgruppe im Jahr 1971 haben sich die Ladenbauer immer mehr zu Spezialisten entwickelt. Das Verhältnis zum VSSM lief 40 Jahre lang optimal, doch seit 2010 haben sich die Ansprüche zu stark verändert», erklärte Heinz Schönholzer, Präsident der Fachgruppe Swiss Shopfitters, den Antrag des Vorstandes. Und was dazu kam: «Die vor fünf Jahren eingeführten revidierten Statuten sind leider eine Schreinerlösung, die nicht zwischen Spezialisten und normalen Schreinern unterscheidet», stellte Schönholzer klar. Die freie Fragerunde blieb stumm. Dem Antrag des Vorstandes folgten die elf stimmberechtigten Mitgliederfirmen einstimmig.
Heinz Schönholzer betonte mehrmals, dass es sich hier nicht um eine Entscheidung aus Groll gegenüber dem VSSM handle, sondern um einen nötigen und wichtigen Schritt für die Weiterentwicklung der Ladenbauer. Die Swiss Shopfitters werden als Verein weiterbestehen und haben so die Möglichkeit, weitere Mitglieder, die nicht aus der Schreinerbranche stammen, voll aufzunehmen und so ihr Netzwerk zu erweitern.
www.swiss-shopfitters.chVeröffentlichung: 30. April 2015 / Ausgabe 18/2015
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