Spekulieren ist erwünscht


Lehrpersonen drücken die Schulbank, um sich über das neue Qualifi-kationsverfahren ins Bild setzen zu lassen. Bild: Bin


Lehrpersonen drücken die Schulbank, um sich über das neue Qualifi-kationsverfahren ins Bild setzen zu lassen. Bild: Bin
Bildungsnetz schweizer Schreiner. Das neue Qualifikationsverfahren (QV) stand im Fokus einer Weiterbildungstagung für Berufskundelehrerinnen und -lehrer. Die Prüfung orientiert sich an den Handlungskompetenzen der Lernenden und kommt bei den Lehrpersonen sehr gut an.
Die Berufskundelehrpersonen des Bildungs- netzes Schweizer Schreiner (Bin) setzen sich seit 2012 an jährlichen Impulstagen mit der Lehrreform Schreiner/in EFZ auseinander, die seit 2014 in Kraft ist. Die Weiterbildungsveranstaltungen werden in Zusammenarbeit mit dem VSSM durchgeführt. Dieses Jahr stand das neue Qualifikationsverfahren (QV) im Fokus der Tagung in Olten SO. Das Verfahren wird ab 2018 durchgeführt werden und macht mit einigen Änderungen auf sich aufmerksam.
Irene Schuler Stäger, Leiterin Grundbildung des VSSM und Verantwortliche der Arbeitsgruppe, die das neue QV entwickelt hat, präsentierte am Vormittag die Musterprüfung mit den Qualifikationsbereichen «Berufskenntnisse» und «Produktionsunterlagen». Die Prüfung ist handlungskompetenzorientiert aufgebaut, was bedeutet, dass sie sich um eine berufliche Handlungssituation dreht, die von den Lernenden kompetent gelöst werden soll. Die Prüfung dauert insgesamt sechs Stunden und unterscheidet sich je nach Fachrichtung in zum Teil anderen Aufgaben. Die Werkzeichnung soll ausschliesslich mit CAD erstellt werden, und alle Unterlagen sollen während der Prüfung eingesetzt werden können.
Eine wichtige Neuerung ist zudem, dass die Handlungssituation, welche die Ausgangslage der Prüfung bildet (bei der Musterprüfung ist dies die Umbausituation einer Arztpraxis) bereits zwei bis drei Monate vor der Prüfung online eingesehen werden kann. Spekulationen der Lernenden darüber, welche Materialien, Konstruktionen und Arbeitstechniken abgefragt werden könnten, sind somit ausdrücklich erwünscht.
Der Vormittag bot den rund 45 teilnehmenden Berufskundelehrpersonen Gelegenheit für ein Schnuppern im Entwurf der Musterprüfung und für die Klärung von Fragen. Mehrheitlich war man der Meinung, dass das neue QV gut auf den handlungskompetenzorientierten Unterricht der Berufsfachschulen ausgerichtet sei, und verdankte dies Irene Schuler Stäger und den Mitgliedern der Projektgruppe mit Applaus.
Für den Nachmittag konnte Urs Hemmig, Organisator des Tages, Andreas Müller als Referenten gewinnen, den renommierten Schulleiter am Institut Beatenberg und Autor zahlreicher Bücher über das Lernen. Er gilt als Entwickler der Lernjobs, die Teil des neuen Unterrichtskonzepts an den Schreiner-Berufsfachschulen sind. Mit seinem Referat «Fit fürs Lernen» rundete Müller den Weiterbildungstag ab.
www.bin.chVeröffentlichung: 30. Juni 2016 / Ausgabe 25/2016
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