Starthilfe für neuen Werkstoff


Der Weg zum Werkstoff Scrimber führt über Spreissel. Grosser Vorteil ist die hohe Holzausbeute, aber auch die Stabilität. Bild: Scrimber CSC (Schweiz) AG


Der Weg zum Werkstoff Scrimber führt über Spreissel. Grosser Vorteil ist die hohe Holzausbeute, aber auch die Stabilität. Bild: Scrimber CSC (Schweiz) AG
Auszeichnung. Zum Wald der Zukunft gehören auch effiziente Holzprodukte. Etwa Scrimber, das derzeit in der Schweiz entwickelt wird und dafür den Hauptpreis des Innovationswettbewerbs vom Kanton Bern erhalten hat.
Scrimber hat den Hauptreis des Innovationswettbewerbes «Ideenpool Kliwa» gewonnen. Über das Preisgeld in Höhe von 50'000 CHF vom Amt für Wald und Naturgefahren des Kantons Bern freut sich das Team aus Forschenden und Ingenieuren der Scrimber CSC AG. Zusammen mit Forschenden der Berner Fachhochschule arbeitet man an einer Umsetzung eines neuen Holzwerkstoffes aus dünnem Waldholz. «Die finanziellen Mittel helfen uns, die vielen Aufgaben zu bewältigen, bis ein erstes Scrimberwerk gebaut werden kann», schreibt das Start-Up auf seiner Website. Herausforderungen gibt es dabei viele, etwa will man ein biobasiertes Bindemittel verwenden.
Bretter, Latten und Kanthölzer stellen genauso wie verleimte Bauholzprodukte nur einen kleinen Teil des ursprünglichen Holzes eines Stammes dar. Der grösste Teil eines Baumes geht im Prozess als Sägemehl, Späne oder Spreissel für das Endprodukt verloren. Über den groben Daumen sind dies 70%. Nur ein Drittel der ursprünglichen Holzmasse taucht am Bau in den bekannten Produkten wieder auf.
Mit Scrimber wäre das anders. Wenigstens 90% der Stammholzmasse soll mit dem neuen Werkstoff verwertet werden können. Möglich wird das durch ein besonderes Verfahren der Herstellung. Der Stamm wird zunächst zu langen Holzspreisseln aufgefasert. Dies geschieht einfach mechanisch durch mehrere Walzenpaare, zwischen denen die Stämme hindurchgeführt werden. Anschliessend werden die Faserstränge mit Leim benetzt und in einer kontinuierlichen Presse zu Rohplatten verpresst.
Scrimber soll alles können, was Stahlbeton auch kann, denn die Fasern werden beim Prozedere nicht zerschnitten. Darüber hinaus kann der Hochleistungswerkstoff der Waldpflege dienlich sein, würde dauerhaft CO2 aus der Atmosphäre binden und wäre wiederverwertbar.
Christian Härtel
Veröffentlichung: 17. Januar 2023
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