Um die Häuser ziehen und ausprobieren

Ein besonderes sowie edles Stück Heimat boten der Stuhl «Uster» und der Tisch «Töss» vom Hersteller Sitzplatz.ch. Bild: Andreas Brinkmann

Hausmesse.  Letzte Woche zogen die Besucher ihre Runden um die Häuser von 14 Möbelherstellern zwischen Seon und Wohlhusen. Diese präsentierten an fünf Standorten Schweizer Möbel in tollen Kombinationen. Die Tafelrunde richtet sich an Einkäufer und interessierte Besucherinnen.

Die jeweils wichtigste Zeit für viele Möbelproduzenten liegt von Jahresbeginn an bis in den Frühling hinein. Dann finden die grossen und kleineren Möbelmessen statt, und die Einkäufer von Möbelhäusern, Einkaufsgruppen und kleinere Händler und Schreiner mit eigenen Ausstellungsräumen ordern neue Modelle.

Perfekt zusammengestellt kaufen

Grosse Messen wie jene in Köln oder Mailand ziehen ein sehr grosses Publikum an, lassen dem Hersteller allerdings nur eine beschränkte Möglichkeit, seine Ware umfassend zu präsentieren. Wer pro Quadratmeter hohe Preise zu bezahlen hat und zudem seine Produkte samt ansprechendem Ausstellungsstand verpacken und transportieren muss, wird eine sehr selektive Auswahl treffen. Der Einkäufer sieht dann nur eine mögliche Modellausführung und Zusammenstellung, dafür allerdings auf besondere Weise präsentiert.

Ganz anders ist die Situation bei Hausmessen wie der Tafelrunde, die vom 21. bis 26. März an fünf Orten zwischen Seon AG und Wohlhusen LU stattgefunden hat. 14 Hersteller präsentierten ihre Produkte in ihren eigenen Ausstellungsräumen oder in jenen eines befreundeten Möbelproduzenten. Bei dieser Messeform ist der zur Verfügung stehende Platz grosszügiger, und die Wege sind kurz. Das erlaubt, Neues und Bekanntes zu mischen und verschiedene Versionen zu zeigen. Der Einkäufer kann auf diese Weise viel gezielter zu seinen Modellen finden. Varianten und Zusammenstellungen sind sichtbar und können ausprobiert werden. Und selbst exklusive Lösungen lassen sich einfacher besprechen.

Emotionen werden angesprochen

Hoher Komfort, einfache Bedienung und haptische Überraschungen wurden gezeigt. Esssessel und Polsterbänke, die schon in Richtung Sofa gehen, laden zum Verweilen und zu langen Gesprächen mit Freunden ein. Die kleinen Sessel hatten meistens recht feine Untergestelle, oder es wurden gleich verschiedene Gestellvarianten in Holz oder Metall angeboten.

Sehr viele Holztische werden mittlerweile geölt bestellt. Seetal zeigte auch weiss- oder schwarzgeölte Flächen, die dezent etwas die Holzwirkung verändern. Bei Willisau wurde eine lackierte Oberfläche geboten, welche die haptische Wirkung von rohem, geschliffenem Holz aufwies und dennoch den üblichen Schutz einer hochwertigen Lackfläche bot. Fubo hatte weiter mit der Farbe Gold experimentiert und zeigte eine leicht golden schimmernde Schwemmholz-Eichenfläche.

Eine edle Schlichtheit

Erstaunlich waren die vielen recht flach bauenden Ausziehtisch-Lösungen. Neben komplizierter Technik wurden auch ansprechende, einfache, effiziente Lösungen vorgestellt. Gerade Willisau, Zumsteg und Sitzplatz.ch zeigten etwas andere Ansätze. Bei den Tischblättern haben sich wie auch bei den Stuhlformen vermehrt organische Formen zurückgemeldet. Die leichte Bootsform wurde wieder gezeigt. Sie bietet ein geselligeres Zusammensein als gerade Tische, wo nur die direkten Tischnachbarn gesehen werden können.

Massive Blätter und solche aus Keramik überwogen. Sitzplatz.ch zeigte jedoch, dass rustikale, geprägte Furniere enorme Wirkungen erzielen und dass eine moderne, stumpfmatte HPL-Platte auf einem Tischblatt mit massiven Nussbaumkanten sehr hochwertig und edel daherkommt. Ergonomisch richtig konstruiert, können auch Holzstühle mit Polstersitz einen hohen Komfort bieten. Durch eigenes Zusammenstellen konnten die Einkäufer in der Tafelrunde sicher fündig werden.

www.seetalswiss.chwww.schrank.chwww.fubo.chwww.willisauag.chwww.sitzplatz.chwww.wimmer-wohnkollektionen.dewww.ruf-betten.de

ab

Veröffentlichung: 29. März 2018 / Ausgabe 13/2018

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