Und wer hats erfunden?

Peter Bourquin von Bourquin & Eggli ist ein in Hornusserkreisen anerkannter Fachmann für die Herstellung von Hornusserwerkzeugen. Bilder: Robert Knittel

Kündig AG.  Kaum ein anderer Sport ist so typisch schweizerisch wie das Hornussen, und doch steckt in den Hornusserwerkzeugen von heute Hightech von Aramid bis Karbon. Zu ihrer Bearbeitung vertraut man bei Bourquin & Eggli selbstverständlich auf Präzisions-Schleiftechnik aus der Schweiz.

Gleich vorweg: Es dürfte schier unmöglich sein, auf alle Feinheiten des Hornussens im Rahmen dieses Artikels einzugehen. Mit Peter Bourquin stand uns ein in Hornusserkreisen anerkannter Fachmann allererster Güte als Gesprächspartner zur Verfügung. Er erläutert auf Wunsch sehr gerne ausführlicher.

Denn in den nur auf den ersten Blick so einfach aussehenden Hornusserwerkzeugen stecke tiefes Wissen, erzählt Peter Bourquin von Bourquin & Eggli, einem der wenigen zertifizierten Hersteller von Hornusserwerkzeug in Busswil. Technologisch hochmoderne Verfahren, wie mechanische und thermische Holzmodifikation, werden hier schon seit Langem praktisch angewandt: «Nehmen Sie als Beispiel das Träf. Damit es bei den Streichen mit Geschwindigkeiten von bis zu 300 km/h nicht zerbricht, reicht normales Hartholz nicht aus. Das Holz wird luftgetrocknet, dann auf etwa 50 % des ursprünglichen Volumens verdichtet und danach wärmebehandelt.» Dabei sei die Holztrocknung entscheidend: «Das ist wie bei Musikinstrumentenholz, künstliche Trocknung geht nicht. Ich kaufe das Rundholz ein, lasse es bei einem mobilen Säger einschneiden und lagere es dann jahrelang.» Mit nur 5 bis 7 % relativer Holzfeuchte ist das Material danach ungewöhnlich trocken: «Das muss sein, sonst verhält es sich beim Verdichten wie ein Schwamm.» Für das Träf, das zylinderförmige Schlagholz am Ende des Steckens, werde überwiegend Weissbuche verarbeitet, aber auch Ahorn, Rotbuche oder Nuss: «Das hängt von den Vorlieben des Spielers ab. Ältere Spieler haben gerne Nussholz, weil der Streich damit richtig klingt.» Für die Stecken werden heute statt der Eschenruten zum Beispiel Kohlefasern verwendet.

Wichtig ist, wo das Holz herkommt

Auch in der Schindel stecke mehr, als man ihr ansieht, schmunzelt Bourquin: «Der Nouss kann am Ende seiner Flugbahn noch eine erhebliche Geschwindigkeit haben. Die Schindel muss stabil und möglichst leicht sein, damit man sie gut stechen kann.» Erreicht wird das durch einen Werkstoffverbund. Ein Kern aus leichtem Pappelholz wird mit einem Aramidfasernetz verstärkt und furniert. «Pappel aus Auwäldern ist widerstandsfähiger, weil die Bäume gelegentlich im Wasser stehen und dabei Mineralstoffe aufnehmen», breitet er erneut sein profundes Wissen über Holz aus.

«Eine Supermaschine»

«Unsere Pressanlage samt Heiztunnel wird manchmal auch von der Forschung genutzt, weil kaum jemand über solche Anlagen verfügt.» Wie die meisten seiner Vorrichtungen ist auch die prähistorisch anmutende, eiserne Presse ein Unikat. Bei den Schleifanlagen vertraue er heute allerdings auf Schweizer Hightech, sagt er: «Ursprünglich wollte ich ja, wie fast immer, eine halbwegs passende Maschine umbauen lassen. Dann habe ich aber eine Kündig gesehen – eine Supermaschine. Heute sind meine beiden Kündig hier drin die einzigen Maschinen, die nicht modifiziert werden mussten.»

Bewährtes Duo

Mit der Uniq-S-Kantenschleifmaschine von Kündig werden die Schindelstiele geformt: «Da ist der Schleifigel für die kleinen Radien sehr gut», sagt Bourquin. Und die «grosse» Kündig Premium-2 1350-RP habe es ihm überhaupt angetan: «Mit ihr kann ich haltbarere Schindeln herstellen», lächelt er und liefert gleich die Erläuterung: «Früher haben wir die Schindelplatten ausgehobelt. Dabei reisst das zähe Pappelholz aber aus. Mit der Kündig sind die einfacher zu kalibrieren und auf Zehntel genau parallel.»

Die geringen Rüstzeiten seien angenehm: «Ich kann Kerne kalibrieren und dann auf Knopfdruck auf das Feinschleifen der fertig furnierten Schindeln umschalten – sehr praktisch und ideal einfach.» Im Vergleich zu früher würden ihm seine Kündig-Präzisions-Schleifmaschinen viel Zeit und Mühe sparen, sagt Bourquin: «Ja, ich bin sehr zufrieden mit Kündig.»

Kündig AG
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www.kuendig.ch

Veröffentlichung: 21. September 2017 / Ausgabe 38/2017

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