Vorsichtige Zuversicht

Die GV des HWS am Forschungsinstitut für künstliche Intelligenz IDIAP bot reichlich Gelegenheit für persönlichen Austausch und Networking. Bild: HWS

Holzwerkstoff Schweiz.  In Martigny VS trafen sich die Mitglieder des Verbands Holzwerkstoff Schweiz zur Jahresversammlung. Dabei standen die Marktaussichten beim Holzbau im Zentrum des Interesses.

Die Generalversammlung 2025 des Verbands Holzwerkstoffe Schweiz fand vor Kurzem mit 80 Teilnehmenden in Martigny VS statt. Der offizielle Teil verlief geordnet und effizient. Präsidentin Silvia Furlan und Vizepräsident Manfred Arnold nutzten die Gelegenheit, um einen Rückblick auf die Aktivitäten des Jahres 2024 zu geben und einen Ausblick auf die geplanten Vorhaben im kommenden Jahr zu werfen.

So beleuchtete Manfred Arnold die Schweizer Baukonjunktur bis 2026. Trotz schwächelnder Konsumentenstimmung und Investitionszurückhaltung wegen geopolitischer Unsicherheiten bleibe die Nachfrage nach Wohnraum stabil – getragen von niedrigen Zinsen und Wohnungsknappheit, erklärte Arnold. Die Preise für Eigenheime würden weiter steigen, auch wenn zwischen April und Juli 2025 eine Kaufzurückhaltung spürbar sei. Ab Herbst 2025 sei eine Wiederbelebung des Marktes zu erwarten. Der Holzbau gewinnt laut Arnold an Bedeutung, insbesondere bei Ein- und Zweifamilienhäusern, bleibe jedoch in der Schweiz hinter Österreich und Deutschland zurück. In diese Richtung sprach auch Hansjörg Steiner, Präsident von Holzbau Schweiz. Die Zahlen der Branchenbefragung Holz zeigten ein insgesamt stabiles Bild, mit leichten Aufwärtstrends bei der Beschäftigung. Auch bei den Lehrverhältnissen – sowohl bei EFZ-Zimmerleuten als auch bei EBA-Holzbearbeitenden – wurden konstante bis leicht steigende Werte registriert.

Anspruchsvoller Weg zur Nachhaltigkeit

Basil Gasser vom VSSM-Zentralvorstand sprach zur Lage im Schreinergewerbe. So stellte er unter anderem die kürzlich lancierte Dachkampagne 2030 des VSSM vor. Trotz der Dominanz von Nachhaltigkeitsthemen in der öffentlichen Debatte zeigte Gasser auf, dass Kreislaufwirtschaft und die Nutzung von Schweizer Holz in vielen Betrieben noch nicht konsequent umgesetzt werden. Es fehle oft an klaren Konzepten und Schnittstellen zwischen Kunden, Lieferanten und Produzenten. Er zählte mehrere Punkte auf, die insbesondere Herausforderungen darstellten, etwa fehlende digitale Schnittstellen für Angebote, Bestellungen und Fakturierung oder veraltete Webshops ohne transparente Lagerbestände oder verlässliche Lieferfristen.

www.hwsschweiz.ch

SZ/hil

Veröffentlichung: 05. Juni 2025 / Ausgabe 23/2025

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