Wecke den Handwerker in dir

Konzentriert arbeiteten die Schüler aus Schönengrund an den Bilderrahmen. Bild: Clemens Fässler

Sektion Appenzell.  Knapp 200 Mädchen und Knaben nahmen an den Berufstagen der Schreiner und Zimmerleute in Teufen AR teil. Einen ganzen Tag verbrachten sie im Bankraum und mit der Theorie, um die beiden Berufe näher kennenzulernen.

An erster Stelle steht der Werkstoff Holz, dessen Vielfalt sich beispielweise an einem Untersetzer für Pfannen zeigt: helles Ahorn-, feingliedriges Buchen- oder kräftiges Nussbaumholz. Viele Jugendliche wurden sich anlässlich der Berufstage für Schreiner und Zimmerleute in Teufen AR zum ersten Mal dieser Feinheiten bewusst. Rund 200 Mädchen und Knaben aus zehn Klassen beider Appenzell nahmen vor Kurzem an diesem Anlass teil.

Futsch ist futsch, und hin ist hin

An einfachen Objekten wie eben dem Untersetzer oder einem Bilderrahmen wurde auch klar: Wenn der Bleistiftstrich vor dem Ölen nicht entfernt wird, dann bleibt er. Nachträgliches Radieren geht nicht, und Holz kennt auch keine Delete-Taste. Konzentriertes Arbeiten ist also ein weiterer Aspekt des hölzigen Handwerks. «Passt auf, dass ihr nicht zu viel mit der Feile abnehmt», mahnte daher Felix Brühwiler, Instruktor an der Holzfachschule Teufen. Denn was weg ist, bleibt weg. Dies gelte übrigens nicht nur für Holz, sondern auch für Haare an einer Tischbohrmaschine. Arbeitssicherheit ist ein Thema, das den Schülern schon an den Berufstagen ans Herz gelegt wird.

Genaues Arbeiten gefragt

Soll die Rückwand bündig in den Rahmen passen, müssen die abgerundeten Ecken millimetergenau ausgearbeitet sein. Auf diese Weise konnten die Mädchen und Knaben ihren Ehrgeiz zeigen. Und leicht liess sich erkennen, wer sich für genaues Schaffen begeistern und handwerkliches Geschick an den Tag legen kann. Beides sind Voraussetzungen für eine erfolgreiche Schreiner- oder Zimmermannslehre.

Ebenso wichtig sind die schulischen Leistungen, daher gehörte auch ein Theorieteil zum Programm des Berufstages. Sobald es um die Bewerbung für eine Lehre geht, sind Vornoten entscheidend. Das wussten auch die Sekundarschüler aus Schönengrund, die an diesem Morgen in Teufen waren. Die guten Lehrstellen seien bereits in der Mitte des zweiten Sekundarschuljahres vergeben, sagten sie. Und wer noch keine Lehrstelle habe, sei intensiv am Schnuppern.

Bin ich in der Werkstatt richtig?

Dabei kamen die Berufstage in Teufen gerade richtig. Den einen dienten sie als Entscheidungshilfe für einen handwerklichen Beruf, den anderen eher als Bestätigung, dass sie künftig nicht in einer Werkstatt stehen möchten. Den meisten aber gaben die kleinen Arbeiten und Vorträge einen guten Einblick ins Berufsleben, das sich hinsichtlich Begeisterungsfähigkeit, Genauigkeit und Zuverlässigkeit kaum von anderen Berufen unterscheidet.

CF

Veröffentlichung: 27. Januar 2022 / Ausgabe 4/2022

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