Wettbewerbsvorteil dank Digitalisierung

Marc Nafzger, Mitglied der Geschäftsleitung der Gehri AG, sieht in der Digitalisierung eine Chance für die Zukunft. Bild: Gehri AG

Interview.  Die Plattform Wald & Holz 4.0 der Berner Fachhochschule (BFH) fördert mit Betrieben die systematische Auseinandersetzung mit der Digitalisierung und die Erarbeitung von Lösungen für Transformationshindernisse.

Marc Nafzger, Mitglied der Geschäftsleitung der Gehri AG in Aarberg BE, gibt Auskunft über die Digitalisierung und die Plattform als mögliche Anlaufstelle.

Herr Nafzger, wofür steht die Plattform Wald & Holz 4.0 in Ihren Augen?
Marc Nafzger: Ich sehe darin eine Hilfestellung für Unternehmen, die sich mit dem Thema der digitalen Transformation befassen möchten. Das Projekt bietet eine Starthilfe und ermöglicht es den Unternehmen, externe Hilfe und Unterstützung für eine umfassende Betrachtung des Themas in Anspruch zu nehmen.
Welchen Mehrwert bringt eine Teilnahme den Schreinereien?
Schreinereien können ihre Effizienz steigern und leistungsfähiger werden, indem sie beispielsweise die Datenanalyse nutzen, um betriebliche Abläufe zu optimieren. Ganz grundsätzlich ermöglicht die Plattform eine Sensibilisierung für die digitale Transformation und bietet strukturierte Hilfe bei der systematischen Auseinandersetzung mit dem Thema.
Aus welchen Gründen haben Sie sich für eine Weiterentwicklung in Richtung Digitalisierung entschieden?
Der Hauptgrund liegt darin, effizienter arbeiten zu wollen. Durch die Digitalisierung können wir Schnittstellen reduzieren und Daten nutzen, um Auswertungen durchzuführen und datenbasierte Entscheidungen zu treffen. Dadurch vermeiden wir überflüssige Arbeitsschritte und erreichen eine höhere Effizienz in unseren Abläufen. Wir haben viel Energie in die Digitalisierung investiert und konnten dadurch einen Wettbewerbsvorteil erlangen. Nun gilt es, uns weiterzuentwickeln und sicherzustellen, dass wir in Bezug auf digitale Technologien und Prozesse auf dem neusten Stand sind.
Ein wichtiger Aspekt der Plattform ist die Zusammenarbeit der Unternehmen und der Partner. Wie kann ein einzelnes Unternehmen davon profitieren?
Durch den Austausch können Best Practices und Erfahrungen geteilt werden, was zu einer kostengünstigeren Entwicklung von Lösungen für die Branche führen kann. Weiter können branchenspezifische Bedürfnisse und Hindernisse direkt mit Softwareentwicklern oder anderen Partnern thematisiert werden. Schliesslich ermöglicht eine Zusammenarbeit auch eine Reflexion der eigenen Gedanken und Absichten. Somit kann der Austausch die Denkweise und Herangehensweise beeinflussen und neue Lösungsmöglichkeiten aufzeigen.
Welche langfristigen Perspektiven sehen Sie für die Schreinereien durch die Teilnahme an der Plattform?
Für Schreinereien besteht das Potenzial, gemeinsam die Digitalisierung in der Branche zu gestalten, insbesondere in der Verbesserung von Schnittstellen und Prozessen. Durch die Etablierung einer effizienten Datenverarbeitung und einer verbesserten Durchgängigkeit von Informationen können Unternehmen langfristig von Vorteilen wie Effizienzsteigerung und Fehlerminimierung profitieren. Die langfristigen Perspektiven sind jedoch von verschiedenen Faktoren abhängig. Dazu gehören die kontinuierliche Weiterentwicklung und die Anpassung an neue Technologien sowie die branchenweite Zusammenarbeit und der Austausch bewährter Praktiken. Abgesehen davon können die Schreinereien bereits von Anfang an von der Plattform profitieren, indem sie sich mit der digitalen Transformation systematisch auseinandersetzen, von vorhandenen Ressourcen Gebrauch machen und sensibilisiert werden. Dadurch können sie bereits in kurzer Zeit einige positive Ergebnisse erzielen.
www.wh40.ch

sz

Veröffentlichung: 08. Juni 2023 / Ausgabe 23/2023

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