Wissen, können und es tun

Die Jungschreiner mit einer Note über 5, zusammen mit den Verantwortlichen des Verbandes und Rednern der Feier. Bild: Clemens Fässler

Lap appenzell.  Der Appenzeller Schreinermeisterverband konnte in Teufen auf solide Leistungen bei den Lehrabschlussprüfungen zurückschauen. Drei Schreinerinnen, drei Schreiner, drei Schreinerpraktiker und eine Schreinerpraktikerin wurden für ihre guten Noten ausgezeichnet.

Viel Freude herrschte bei den Schreinern. Freude bei den Lernenden über den langersehnten Abschluss, Freude bei den Prüfungsexperten über die reibungslos verlaufene Prüfungszeit, Freude bei den Eltern und Lehrmeistern über den Erfolg ihrer Schützlinge. Und nicht zuletzt freuten sich alle, dass es im alten Zeughaussaal angenehm kühl war. Ebenfalls mit sichtlicher Freude gratulierte der Ausserrhoder Bildungsdirektor Alfred Stricker im Namen der beiden Kantonsregierungen. Er bezeichnete den Lehrabschluss als Marschhalt, an dem vorwärts und zurück geblickt werden soll. Er ermunterte die jungen Frauen und Männer: «Haut den Pickel rein, und zeigt, was es in sich hat, im Appenzellerland in einem hölzigen Beruf zu wirken!»

Fliegende Hölzer

Roland Koch, der Chefexperte der Lehrabschlussprüfungen, bemerkte, dass auch dem Schreinermeisterverband eine gute Zukunft bevorstehe. Denn der Einsatz und der grosse Ehrgeiz, welche er in den letzten Wochen bei den Prüflingen gesehen habe, verspreche nur Gutes. Besonders freute es Koch, denjenigen Absolventen das Diplom zu überreichen, welche bei vorangegangenen Prüfungen weniger Glück hatten, doch mit enormem Einsatz nun das Fähigkeitszeugnis erhielten. Einzelne Tiefpunkte gehören für ihn zum Leben. So sei es bei der Teilprüfung im dritten Lehrjahr vorgekommen, dass einige Holzteile im Frust quer durch die Werkstatt geworfen wurden. Wichtig sei aber, wieder aufzustehen und weiterzumachen. Ganz in diesem Sinne stehe auch der «werfende» Lernende heute als frisch gebackener Schreiner da.

Ein Frauenjahr

Der Notendurchschnitt bei den Schreinern belief sich auf 4,8 und war damit gleich hoch wie im Vorjahr. Dabei ergaben die individuellen Abschlussarbeiten, bei denen in 40 bis 80 Stunden eine verkäufliche Schreinerarbeit im eigenen Betrieb hergestellt werden musste, mit Abstand die besten Noten. Dagegen war insbesondere das Reissen nicht so beliebt. Das beste Abschlusszeugnis mit der Note 5,5 konnte Romana Rempfler entgegennehmen. Ihr folgten fünf weitere mit einer Note höher als 5. Dass von diesen sechs die Hälfte Frauen waren, bewog Roland Koch dazu, in diesem Jahr von einem Frauenjahr zu sprechen.

Sprungbrett für die Schreinerlehre

Sechs junge Männer und Frauen konnten in diesem Jahr das eidgenössische Berufsattest als Schreinerpraktiker entgegennehmen. Vier der sechs Schreinerpraktiker erreichten die Note 5 oder mehr und wurden dafür ausgezeichnet. Als Beste schloss Samira Büchel mit der Note 5,2 ab. Besonders erfreulich ist, dass dieses Jahr wieder zwei Schreinerpraktiker die Lehre als Schreiner beginnen und damit das Berufsattest als Sprungbrett zum Abschluss mit eidgenössischem Fähigkeitszeugnis nutzen.

cf

Veröffentlichung: 27. August 2015 / Ausgabe 34/2015

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