Zum Gedenken


Bild: PD


Bild: PD
Nachruf. Am 7. Juli verstarb Ernst Gmür, ein Doyen der Schweizer Schreinerbildung. Als Dozent, Fachgruppenleiter oder Prüfungsexperte war er ein Inspirator für unzählige Schreinerinnen und Schreiner.
Wir trauern um unseren hochgeschätzten Dozenten, treuen Verbündeten und ZbW-Ehrenmitglied Ernst Gmür (1934 bis 2025). Seit 1965 hat er die höhere berufliche Weiterbildung im Schreinergewerbe massgeblich geprägt und weiterentwickelt. Als Dozent und ab 1972 als Fachgruppenleiter förderte er bis 2000 die Schreinerausbildung am ZbW und hievte auch die Weiterbildung auf national anerkanntes Niveau. An über 350 ZbW-Absolventen durfte Gmür das Schreinermeisterdiplom überreichen.
Ein weiterer Meilenstein war 1966 die Berufung als Lehrbeauftragter für betriebliches Rechnungswesen an der Höheren Fachschule Bürgenstock (HFB), wo er während 35 Jahren sein Praxiswissen engagiert vermittelte. Ab 1972 unterrichtete er zudem während 27 Jahren an der Berufsfachschule in Wil als Fachlehrer und prägte in dieser Zeit die Verbandsschule des Schreinerverbands Kanton St.Gallen.
Aufgewachsen als Bauernsohn im Toggenburg wollte Gmür Lehrer werden. Leider war ihm dies aus finanziellen Gründen nicht vergönnt. Schnell fand er als Schüler eine sehr gute Alternative und absolvierte mit Begeisterung die Schreinerlehre bei Anton Bernet in Mosnang, treu nach seinem Lebensmotto: «Vorwärtskommen im Leben heisst, in jeder Lebenssituation ein wenig mehr als seine Pflicht tun.» Schnell erkannte er seine Stärken im betriebswirtschaftlichen Bereich. Dies sprach sich auch in der Branche herum. 1964 wählte der Vorstand des Verbands Schreiner Thurgau Gmür zum Leiter der neu geschaffenen Berechnungsstelle in Weinfelden, notabene kurz bevor er seine Schreinermeisterprüfung bestanden hatte. 1968 folgte die Berufung zum Geschäftsführer des Verbands Schreiner Thurgau. Von 1996 bis 2002 stand er auch als Experte für die eidgenössischen höheren Fachprüfungen im Einsatz.
Gmürs Fachkompetenz wurde von allen geschätzt, und er forderte die Studierenden stets mit anspruchsvollen Fallbeispielen heraus, was sie letztlich weiterbrachte. Trotz einer gewissen Strenge zeigte er auch seine gütige und unterstützende Seite. Dies machte ihn zu einer inspirierenden Persönlichkeit für die ganze Schreinerbranche. Bis zuletzt war er aktiv, besuchte Vorträge und Weiterbildungsveranstaltungen, was sein unermüdliches Engagement und seine Leidenschaft für die Schreinerbranche unterstreicht. Auch um Bonmots aus seiner reichen Erfahrung im Unterricht war er nie verlegen.
Nebst seinem hohen Engagement beruflich und privat schaffte es Ernst Gmür, auch politische Verantwortung zu übernehmen, und diente in der Zeitspanne von 1977 bis 1989 als Präsident der Primarschulgemeinde Rickenbach TG, als Präsident der Zweigsekundarschule Sirnach-Rickenbach und als Vizepräsident der Oberstufenbehörde Rickenbach.
Ernst Gmürs Heimgang ist ein grosser Verlust. Er war nicht nur ein hochgeschätzter Fachmann, sondern auch ein treuer Botschafter für den VSSM, das ZbW und viele weitere Institutionen. Seine Verdienste und sein Wirken bleiben stets in bester Erinnerung.
Veröffentlichung: 21. August 2025 / Ausgabe 34/2025
Pilotprojekt. Der VSSM hat mit der Fachstelle UND ein Projekt zur Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben durchgeführt. Geblieben sind gute Erfahrungen, Ratschläge sowie ein Leitfaden für alle Mitgliedsbetriebe.
mehr
PaidPost. Mit der Weiterbildung zur Diplomierten Technikerin HF haben sich für Monika Keller neue Chancen aufgetan. Ihr Wissen bringt sie als Projektleiterin bei der Pendt AG ebenso weiter wie bei ihrem Teilzeitpensum als Berufsschullehrerin.
mehr