Bastelarbeiten und Betonhäuser

So sah es auf der Baustelle des ersten gedruckten Betonhauses in Deutschland aus. Bild: Peri GmbH

Wer bespielsweise beim Online-Händler Galaxus den Suchbegriff «3D-Drucker» eingibt, erhält 178 Produkte zur Auswahl. Da gibt es stiftförmige Bastelgeräte ab 40 Franken bis hin zu Profi-Apparaten, die mit mehr als 22 000 Franken zu Buche schlagen. Wer sich aus Neugierde mit dem Thema befassen will, findet auf dem Markt durchaus vernünftige Geräte für wenige hundert Franken.

Nebst einem Druckgerät und Software arbeiten die meisten Geräte mit sogenanntem Filament. Das sind Schnüre aus Kunststoff auf Rollen. Es gibt viele Arten von Filamenten. Die am häufigsten verwendeten bestehen aus PLA, einem biologisch abbaubaren Kunststoff auf Milchsäurebasis oder aus Maisstärke. Ebenfalls häufig eingesetzt in Filament-Druckern werden ABS-Kunststoffe, ein erdölbasiertes Poly-styrol, aus dem beispielsweise auch die Lego-Steine bestehen. Holz als Werk-stoff lässt sich aktuell noch nicht in 3D-Druckern verarbeiten. Es gibt jedoch Filamente mit einem Holzanteil von 40 Prozent, was sich im Druck optisch zeigt.

Die älteste Art des 3D-Druckes ist die Stereolithografie, die der US-amerikanische Ingenieur Chuck Hull 1983 zur Praxisreife brachte. Bei diesem Verfahren werden die zu druckenden Teile in einer Kunstharzsuppe durch ein digitales Negativ hindurch Schicht für Schicht mit Laser belichtet. Die belichteten Teile härten aus, der Rest bleibt flüssig. Stereolithografie lässt sehr dünne Schichten im Bereich von Hundertstel- bis Tausendstelmillimeter zu, was hochpräzise Drucke erlaubt. Auch mit Metallen lassen sich im sogenannten Sinterverfahren dreidimensionale Objekte herstellen. Und dann gibt es aus Beton respektive Mörtel gedruckte Häuser. Eines der ersten steht in Beckum (D). Das zweigeschossige Einfamilienhaus mit rund 180 m2 Wohnfläche entstand im Jahr 2021 innerhalb von acht Monaten.

hil

Veröffentlichung: 26. Januar 2023 / Ausgabe 4/2023

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