Sichtseite von Brettstapelbalken schleifen

Für makellose Sicht-flächen schleift das Schweizer Holzbauunternehmen Sprenger  & Söhne seine Brettstapelbalken nach dem Hobeln zusätzlich. Bilder: Robert Kittel

Kündig ag.  Die Sichtflächen tragender Teile haben sich in wenigen Jahren stark verändert. Das liegt zum einen an immer besseren Sortierungen und zum anderen an den wachsenden Ansprüchen von Planern und Endkunden.

Die Veränderungen im Schweizer Holzbau erlebt Edwin Sprenger seit Jahrzehnten hautnah mit: «Es gab nicht nur den tech- nischen Fortschritt durch neue Werkstoffe im Holzbau», erzählt der Inhaber des alteingesessenen Holzbauunternehmens Sprenger & Söhne in Neftenbach ZH, «auch die Auffassung, was eine Sichtqualität ist, hat sich deutlich verändert.» Edwin Sprenger führt Zimmerei und Leimholzfertigung seit 1974 und dürfte bei der Oberflächengüte zu den Schweizer Vorreitern zählen: «Früher bei Pfosten-Riegel- und Balkenkonstruktionen durchaus übliche Oberflächen, wie sägerau oder gehobelt, reichen nicht mehr. Die Ansprüche von Architekten und Endverbrauchern sind da eindeutig gewachsen.» Bis zu einem gewissen Grad halte er das Problem für hausgemacht: «Die Verbesserungen in der Qualitätssortierung haben das sicher begünstigt.» Auch wenn seine Qualitätsauffassung im Holzbau möglicherweise noch gar nicht Allgemeingut ist, der Erfolg gibt ihm recht. In den vergangenen 18 Jahren hat Sprenger & Söhne an die 400 «Klimaholzhäuser» in der Schweiz und den angrenzenden Nachbarländern errichtet. Mit steigender Tendenz: «Wir haben zwar wie überall eher sinkende Margen, aber fette Zuwächse bei den Aufträgen.»

Geschliffene Brettstapelelemente

Eines seiner Produkte verdeutlicht diese Entwicklung wohl am besten: «Mit unseren Brettstapelelementen stellen wir Geschossdecken her. Mit Nut und Feder aneinandergereiht, lassen sich damit Decken rationell einziehen.» Die hochkant gestellten und gedübelten tragenden Brettstapel werden an Ober- und Unterseite mit Sichtschalbrettern verleimt. Die «schöne» Untersicht wird dabei nicht nur gehobelt, sondern sogar geschliffen und kann dann lackiert werden.

Die dazu notwendige Oberflächenqualität sei aber in einer Leimholzproduktion gar nicht so einfach zu erreichen, sagt Sprengers rechte Hand, Holzbaupolier Hans Brun- ner: «Wir verfügen zwar über eine leistungsstarke Kupfermühle-Hobellinie, aber bei diesen Querschnitten ist es natürlich schwieriger, ausrissfrei und ohne Hobelschläge zu produzieren.»

Man habe deshalb einige Zeit nach einer leistungsstarken Schleifanlage gesucht: «Übliche Schleifmaschinen haben oft zu wenig Antriebsleistung, um die sechs bis zehn Meter langen Elemente zu transportieren. Selbst bei unserer Hobelanlage bleibt da gelegentlich der Vorschub stehen.» Erschwerend kam dazu, dass man eine sehr kompakte Anlage brauchte, um sie in der bestehenden Linie integrieren zu können: «Durch das Gewicht der Brettstapelelemente stellt das gewisse Anforderungen an die Stabilität der Maschine.» Und natürlich war ihm eine hohe Abtragleistung wichtig, um die Hobelschläge sauber zu egalisieren: «Bei solchen Anforderungen wird die Auswahl dann recht übersichtlich», schmunzelt Hans Brunner.

Industrieschleifanlage nach Mass

Er brauchte aber gar nicht so weit zu gehen: «An der Ligna haben wir als Schweizer natürlich auch den Schweizer Marktführer besucht.» Was folgte, beeindruckt ihn noch heute: «Bei Kündig hatte man sichtlich Erfahrung mit unseren Anforderungen. Ich wusste schon, dass diese Maschinen im Holzbau häufig wegen ihrer Präzision und Robustheit gelobt werden.»

Neu war ihm jedoch, dass die Kündig AG in Wetzikon ZH mit der Baureihe «Technic» auch individuell geplante Industrieschleifanlagen anbietet: «Unseren Wunsch nach hoher Vorschub- und Schleifantriebsleistung konnte man problemlos umsetzen.» Eine hohe Stabilität des Maschinenständers habe es ebenso wie die stromsparende Motorregelelektronik sogar serienmässig gegeben, erzählt er. Die Kosten der Sonder- anfertigung bewegten sich durchaus im Rahmen des Üblichen: «Wir sind uns einig geworden», grinst Brunner, «das Preis-Leistungs-Verhältnis ist gut.»

In der Praxis bewährt

Kleinere Anpassungen am Auslauf der Hobelwellen waren nötig, damit die Kündig «Technic Botex-2 650-RP» synchron zum Vor-schub der Hobelanlage laufen konnte. Ein Rollenaggregat mit 60er-Schleifband egalisiert die Hobelschläge, ein nachgeschalteter Pneumatikschleifschuh erledigt den Endschliff mit Körnung 100. Dass dabei das gesamte Gewicht der Balken auf den beiden unten schleifenden Aggregaten lastet, ist kein Problem: Sie werden mit bis zu einer halben Tonne Auflagelast fertig.

«Geschliffen ist schon ein Unterschied zu gehobelt», meint Hans Brunner heute. Die Entscheidung für eine massgeschneiderte Kündig «Technic» sei richtig gewesen: «Diese A-Qualität kann sauber lackiert werden und gefällt sogar Schreinern.» Mit der Leistung sei er durchaus zufrieden, lacht Polier Hans Brunner: «Da bleibt schon eher die Hobelmaschine stehen. Der Vorschub unserer Kündig hat noch nicht blockiert.»

Veröffentlichung: 14. Mai 2015 / Ausgabe 20/2015

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