Von der Pike auf

Als angehender Schreinermeister weiss Daniel Manser (r.), wovon er spricht. Bild: Michi Läuchli

Produktionsleiter Schreinerei FA.  Mit der Weiterbildung zum Produktionsleiter werden die Fachleute für die gute Planung und Organisation gerüstet. Sie sind für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Betrieb zuständig.

«Schon in meiner Lehrzeit sagte ich immer, dass ich keine Verantwortung haben möchte und lieber in der Werkstatt praktisch arbeiten will», sagt Daniel Manser, Produktionsleiter und Geschäftsleitungsmitglied bei der Fenster Keller AG in Bütschwil AG, im Gespräch. Dass dies jedoch nicht in Stein gemeisselt war, zeigt sein weiterer, beruflicher Werdegang. Nach dem erfolgreichen Abschluss seiner Lehrzeit 2009 fragte sich Manser schon, was er als Nächstes in Angriff nehmen könnte. «So habe ich mich entschieden, die Weiterbildung zum Maschinisten zu machen», sagt Manser. Genau zu dieser Zeit fand die Umstellung im Weiterbildungssystem statt, als neu der Fertigungsspezialist sowie der Projekt- respektive Produktionsleiter eingeführt wurden. Dank der Möglichkeit, den Fertigungsspezialisten per Passerelle gleich noch anzuhängen, war es für Manser eine logische und praktische Möglichkeit, sich weiteres Wissen anzueignen und sich damit punkto Weiterbildung auf den neuesten Stand zu bringen.

Spannendes Gebiet

«Bei meinem ehemaligen Arbeitgeber durfte ich die Leitung in der Produktion übernehmen, wollte mit der Zeit aber trotzdem noch etwas Neues sehen und ausprobieren. Ich sagte immer, dass ich nichts mit Fenstern zu tun haben möchte, und nun bin ich hier gelandet», erzählt Manser lachend. «Anfangs war ich sehr kritisch eingestellt und dachte mir, der Fensterbau sei eine Nische. Doch Geschäftsführer und Inhaber Ivo Keller sagte zu mir, ich soll einfach mal vorbeischauen und einen Augenschein nehmen. Vier gemeinsame Gespräche waren es am Schluss, die mich dazu brachten, meine Meinung doch noch zu ändern», sagt Manser. Oft werde der Fensterbau etwas belächelt und als Randdisziplin abgetan. Dies entspreche jedoch nicht der Realität, wenn man bedenke, wie komplex das Bauteil Fenster ist und welche Anforderungen Fenster erfüllen müssen.

Motivierender Arbeitgeber

Der Grundsatz der Firma Fenster Keller AG, junge Mitarbeitende zu fördern und auch zu fordern, brachte Manser dazu, die Weiterbildung zum Produktionsleiter erfolgreich mit Bestnoten abzuschliessen. «Für mich kam nur eine berufsbegleitende Weiterbildung infrage, weil ich bei einer Blockkursvariante im Betrieb zu lange gefehlt hätte», erklärte er. «Da ich schon den Maschinisten und Fertigungsspezialisten am Gewerblichen Bildungszentrum Weinfelden absolviert hatte, war es für mich naheliegend, den Produktionsleiter ebenfalls dort zu machen», führt er weiter aus. Für Daniel Manser steht aktuell noch die nächste Hürde an: Er befindet sich nämlich als aktives Geschäftsleitungsmitglied in der Weiterbildung zum Schreinermeister.

Den ganzen Ablauf im Auge behalten

Der 32-Jährige ist für die Tages- und Wochenabläufe in der Produktion verantwortlich. «Einen regelmässigen Austausch zwischen den Projektleitern und dem Montageleiter zu haben, ist wichtig, weshalb ich sozusagen Dreh- und Angelpunkt bei uns im Betrieb bin», sagt er. Gemeinsam mit den Kalkulatoren und Projektleitern erarbeitet das Team um Manser neue Konstruktionen und lässt diese dann in ihre Fenster und Türen einfliessen. Die fristgerechte Umsetzung der Montage und die Einhaltung der Liefertermine liegt ebenfalls in Mansers Händen. Dieser führt seinen Bereich direkt und ist für das Wohlergehen der rund 20 Produktionsmitarbeiter zuständig. Ab nächstem Jahr wird Daniel Manser zum Betriebsleiter befördert und nimmt die Position des stellvertretenden Geschäftsführers ein. «Ich habe das grosse Glück, einen Chef zu haben, der mich unterstützt, mir zuhört und dem meine Meinung wichtig ist.»

Im Interview

«Wir fördern und fordern die jungen Mitarbeitenden»

Ivo Keller, Geschäftsführer und Inhaber der Firma Fenster Keller AG in Bütschwil, unterstützt aktiv die Weiterbildung seiner Mitarbeitenden.

Herr Keller, was spricht für eine Weiterbildung zum Produktionsleiter?

Ivo Keller: Man lernt die Verantwortung und Kompetenzen, welche die Funktion als Produktionsleiter beinhaltet, im Grundsatz kennen. Dazu bekommt man das theoretische Rüstzeug und gewinnt an Selbstsicherheit.

Inwiefern sehen Sie den Mehrwert für das Unternehmen?

Als Produktionsleiter sieht man die Zusammenhänge und ist sich der Führungsverantwortung bewusst. Dies ist für uns organisatorisch wichtig und wir fördern und fordern die jungen Mitarbeitenden. Neben der Verantwortung haben sie von mir auch die Kompetenz, ihre Aufgabe zielführend zu erfüllen.

Wovon profitiert der Mitarbeitende bei der Weiterbildung?

Wir unterstützen Mitarbeitende, die eine Weiterbildung machen, auch finanziell. Dadurch kommen sie im Betrieb in eine neue Funktion. Sie fördern so ihre Persönlichkeitsentwicklung und gewinnen an Selbstsicherheit.

www.fensterkeller.ch

Ausbildungsstätten

  • Gewerbliches Bildungszentrum Weinfelden (GBW): Berufsbegleitende Weiterbildung mit einem Schultag pro Woche, ab dem 3. Semster zusätzlicher Unterricht.
  • Weiterbildungszentrum Lenzbug (WBZ): Berufsbegleitende Ausbildung mit zwei Schultagen pro Woche dazu vier Wochen Blockkurs.
  • Höhere Fachschule Bürgenstock (HFB): Berufsbegleitende Ausbildung im Blocksystem, rund zwölf Wochen pro Jahr, verteilt auf drei bis vier Blöcke.
  • Weiterbildungszentrum Kanton Luzern (WBZ): Berufsbegleitende Weiterbildung mit zwei Schultagen pro Woche

 

Veröffentlichung: 26. Mai 2022 / Ausgabe 21/2022

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